Alfred Dagenbach (* 17. November 1947 in Heilbronn-Sontheim) ist ein Gärtnermeister, freier Journalist und Politiker (Bürgerbewegungen PRO Heilbronn, PRO Baden-Württemberg und PRO Deutschland; ehemaliges Mitglied und Landtagsabgeordneter der Partei Die Republikaner). Er ist Verfechter eines wertkonservativ-bürgerlichen Patriotismus im Geiste der freiheitlichen 1848er-Bewegung.
Positionierung: Unter dem Motto „Den Schwachen helfen, den Starken wehren“ ist Alfred Dagenbach Verfechter eines wertkonservativ-bürgerlichen Patriotismus im Geiste der freiheitlichen 1848er-Bewegung. Seine Vorbilder sind Otto von Bismarck, Kurt Schumacher und der Heilbronner Ludwig Pfau. Als Pragmatiker ist er Gegner jedes ideologisch motivierten politischen Handelns und Mißbrauchs durch Entscheidungsträger jeder Coleur. Voltaires „Je ne suis pas d’accord avec ce que vous dites, mais je me battrai jusqu’au bout pour que vous puissiez le dire“ ist für ihn Maßstab beim vorbehaltlosen Eintreten für Klarheit und Wahrheit. Zu seinen Freunden zählte das Weiße Rose – Mitglied Hans Hirzel (* 30. Oktober 1924 in Untersteinbach; † 3. Juni 2006 in Wiesbaden).
Leben und Beruf: Alfred Dagenbach besuchte von 1958 bis 1964 die Knabenmittelschule in Heilbronn und schloss diese mit der Mittleren Reife ab.
Von 1964 bis 1966 machte er eine verkürzte Ausbildung zum Gärtnergehilfen der Fachrichtung Blumen- und Zierpflanzen und absolvierte von 1967 bis 1969 seinen 18-monatigen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr in Nagold und Calw. 1971 bis 1973 war er die Gartenabteilungsleiter eines Heilbronner Unternehmens. Von 1972 bis 1975 war er Vorsitzender der Junggärtnergruppe Heilbronn-Hohenlohe. 1973 machte er sich selbständig und die Gärtnermeisterprüfung als Autodidakt. Seither betätigte er sich auch als freier Fachjournalist. Er nahm an verschiedenen Gartenschauen teil und erhielt neben Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei der Bundesgartenschau 1977 den Ehrenpreis der Stadt Stuttgart.
1981 bis 1989 war er Vorsitzender eines Heilbronner Schulförderungsvereins.
Er war und ist Mitglied zahlreicher Vereine und Verbände, u.a. des Weißen Rings, Pro Region Franken, ADAC, im Bund der Steuerzahler, „Honorary Member of the John-F-Kennedy-Club“, dem Bund der Vertriebenen und der Sudetendeutschen Landsmannschaft. der Deutsche Rosengesellschaft sowie Gründungsmitglied des Freundeskreises der Stadtbibliothek Heilbronn e.V. „Lesen – Hören – Wissen“ und des Freundeskreises der Bundesgartensachau Heilbronn 2019 e.V.
Er ist verheiratet und hat eine Tochter.
Politisches Engagement: 1973 trat Alfred Dagenbach der Freien Wählervereinigung (FWV) in Heilbronn bei. Er ist Vorsitzender der Heilbronner Bürgervereinigung (HBV) e.V.
1989 zog er als Stadtrat und Vorsitzender der Republikaner-Fraktion in den Heilbronner Gemeinderat ein.
1995 fielen ihm bei den Haushaltsberatungen die ungewöhlich hohen Ausgaben im Beschaffungswesen auf, die dann mit einem Schaden von 6 Millionen DM in die Geschichte der Stadt eingegangenen „Heilbronner Rathausskandal“ ausgelöst haben.
Er setzt sich insbesondere für die Belange der Heilbronner Bürger ein.
Von ihm initierte Anträge im Gemeinderat werden häufig aus parteipolitischen Kalkül erst abgeleht, tauchen dann später als Plagiat wieder auf und finden dann die Zustimmung.
- So beispielsweise geschehen mit der Forderung des gebührenfreien Kindergartens
- oder einer ‚Bürgerwehr‘, die dann als ‚Kommunaler Ordnungsdienst‘ beschlossen wird.
Weitere Schwerpunkte sind neben der Arbeit im Gemeinderat u.a.:
– Einsatz und Aktionen für die Verkehrsentlastung in den westlichen Stadtteilen durch den Ausbau der Saarlandstraße und Westumfahrung Klingenbergs („Südostumfahrung Leingarten“). Hierzu wird die „Bürgerinitiative Saarlandstraße JETZT“ von PRO Heilbronn betreut.
– Erfolgreicher Einsatz und Aktionen für die Behelfsbrücke Lauffen u.a. durch Sammeln von über 1000 Unterschriften.
– Einsatz und Aktionen gegen die steuergeldverschwendenden Fehlplanungen im Zusammenhang mit Bau und Betrieb der Stadtbahn. Erfolgreiche Protestaktion gegen die Streichung der Buslinie in die Wohngebiete Schollenhalde und Haselter.
– Unterschriftenaktion gegen den Bau einer DiTiP-Mosche nach Köln-Ehrenfelder Vorbild
– Erfolgreicher Einsatz mit Unterschriftenaktionen für die Nahversorgung am Ratgeb-Platz im Stadtteil Sontheim-Ost.
– Erfolgreicher Einsatz für einen Bolzplatz in Sontheim.
– Einsatz zum Gedenken an von Nazis erschossenen Heilbronner Bürger
In der Heilbronner Nachbarstadt Neckarsulm kandidierte er 1992 bei der Wahl zum Amt des Oberbürgermeisters; mit 7,77% erreichte er bei der Wahl am 27. September 1992 von zehn Kandidaten den dritten Platz. Im Jahr 1992 übernahm er auch das Amt des Landesgeschäftsführers der Republikaner, das er bis 2001 innehatte. Daneben war er von 1991 bis 2001 Mitglied des Landesvorstands Baden-Württemberg (davon 1991 bis 1995 und 1999 bis 2001 Stellvertretender Landesvorsitzender), 2000 bis 2002 gehörte er dem Bundesvorstand an.
Dem Landtag von Baden-Württemberg gehörte Alfred Dagenbach vom 15. April 1996 bis zum 11. Juni 2001 mit Zweitmandat im Wahlkreis 20 (Neckarsulm) an. Im Landtag war er Mitglied und Fraktionssprecher im Ausschuss Ländlicher Raum und im Ausschuss für Schule, Jugend und Sport, außerdem während dessen Dauer im Untersuchungsausschuss Ländliche Sozialversicherung. Zusätzlich war er stellvertretendes Mitglied im Ständigen Ausschuss, im Innenausschuss, im Finanzausschuss und im Ausschuss für Umwelt und Verkehr.
1999 gehörte Alfred Dagenbach der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten an.
Bei der Heilbronner Oberbürgermeister-Wahl am 28. Juni 1999 erreichte er mit 9,03% unter fünf Kandidaten den dritten Platz.
Im Jahr 2000 war er neben anderen an der Aufdeckung eines Finanzskandals im Landesverband Baden-Württemberg der Republikaner beteiligt.
Von 1995 bis 2008 war Alfred Dagenbach Kreisvorsitzender der Republikaner im Kreisverband Heilbronn. Er wurde 2005 per Ordnungsmaßnahme seines Amtes enthoben, da er den Rücktritt des REP-Bundesvorsitzenden Rolf Schlierer und von dessen Stellvertretern Ursula Winkelsett und Johann Gärtner gefordert sowie deren politischen Kurs scharf kritisiert hatte. So kommentierte er das Wahlergebnis der Republikaner bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl 2005 folgendermaßen: „Jetzt werden wir sogar schon von der NPD überholt“.
Zur Bundestagswahl 2005 wurde er trotz der Ordnungsmaßnahmen von der Mitgliederversammlung auf Platz 11 der Landesliste der Republikaner in Baden-Württemberg gewählt. Zur Landtagswahl 2006 trat er als Kandidat der Wahlkreise 19 Eppingen und 20 Neckarsulm an.
2008 wurde er aus der Partei Die Republikaner durch ein Urteil des Bundesschiedsgerichts ausgeschlossen, das nach Ansicht seines Anwaltes schwerwiegende Mängel aufweist. Er sah seinen eigenen Angaben zufolge jedoch von der Erhebung einer Parteimitgliedschaftsfeststellungsklage ab, weil er nicht mehr daran interessiert sei, in einer Partei mitzuwirken, die nach seinen Beobachtungen eine Entwicklung genommen habe, die Zweifel aufkommen lasse, ob Organisation und Willensbildung innerhalb der Partei noch rechtsstaatlichen Grundsätzen genügten.
Am 25. April 2006 gründete Alfred Dagenbach mit Gleichgesinnten die Bürgerbewegung PRO Heilbronn, deren Vorsitzender er ist. Kurze Zeit später trat er der bürgerlich-wertkonservativen Bürgerbewegung PRO Deutschland bei, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er vom 3. November 2007 bis zu deren Auflösung war.
Ende März 2009 beschloss die Republikaner-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat mit zwei von drei Stimmen, sich in PRO Heilbronn umzubenennen; ein Stadtrat schied zum 1. April aus der Fraktion aus. Bei der gut 2 Monate später erfolgten Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009 wurde Alfred Dagenbach trotz der relativ kurzen Zeit der öffentlichen Wahrnehmung für die neue Gruppierung als Sprecher der Ratsgruppe PRO Heilbronn wieder in den Gemeinderat gewählt und ist seitdem weiterhin ununterbrochen Mitglied dieses Gremiums.
- Im Jahr 2010 erhielt er vom Städtetag Baden-Württemberg für 20jähriges bürgerschaftliches Engagement im Gemeinderat die Silberne Ehrennadel,
- im Jahr 2020 folgte für 30jähriges bürgerschaftliches Engagement im Gemeinderat die Goldene Ehrennadel des Städtetags.
Am 1. Februar 2020 ist er der jetzt 5köpfigen AfD-Fraktion im Gemeinderat beigetreten und einer der Stv. Fraktionsvorsitzenden.
Publikationen: Seit 1992 gab er die Hintergründe aus Politik und Zeitgeschehen, ein persönlicher Informationsbrief, als Newsletter heraus. 1995 veröffentlichte er das Taschenbuch Die Spitze des Eisbergs.
Webseiten:
– Alfred Dagenbach
– PRO Heilbronn
– PRO Baden-Württemberg
– BI Saarlandstraße JETZT
– Bündnis für Demokratie und Toleranz